Ténéré 700 (XTZ 690)

Am 30.7.2019 gegen 16:00 Uhr kam der längst erwartete Anruf das die Tenere geliefert wurde. Am Tag darauf konnte ich das Kennzeichen montieren und die erste Annäherung an das Gerät machen.

Leider waren die bestellten Anbauteile nicht vollständig vorhanden somit mußte vorerst mit dem Basismotorrad vorlieb genommen werden. Vereinbart wurde das diese Teile (Sturzbügel, Lenkererhöhung, Kofferträger) beim ersten Service montiert werden.

Die ersten Kilometer waren im Stadtgebiet und in der näheren Umgebung auf Asphalt. Die Leichtgängigkeit der rund 210 Kg sind traumhaft (“wie ein Moped”).

Erster Ausflug auf die Saualm

In den nächsten Tagen wurden Ausflüge auf die Saualpe mit Schotterpassagen und Landstraßen gemacht. Der Pirelli Skorpion und das Fahrwerk, in den Werkseinstellungen, machen einen hervoragenden Dienst. Auf Asphalt gibt es in Kurven kein “hoppeln” oder rutschen. Ausgereitzt habe ich die Kurvenlage, noch, nicht. Der Motor läst ein schaltfaules Fahren zu.

Beim ersten Service wurden die Anbauteile montiert, wobei für meine Größe von 193cm die Lenkererhöhung das wichtigste war. Danach ging es durch Slowenien nach Jesolo und retour. Dabei wurde mit Gebäck die Tourenfähigkeit getestet. Die Fahrt ging über den Loiblpass, Prodbodo, Postaja, Görz nach Jesolo. Viele Kurven auf schmalen Straßen und unterschiedlichsten Asphalt. Der erste und zweite Gang wurde nur nach Pausen und Kreuzungen benötigt. Selbst bei Kehren konnte mit den Dritten gefahren werden. Der Verbrauch lag bei 4,1 Liter, was locker 350km zuläst. Die Retourfahrt ging über San Daniele und durch das Kanaltal nach Klagenfurt. Das zügige Fahren, meist im 6 Gang, ist laufruhig und stabil.

In den letzten Tagen wurden die Geländefähigkeiten ausgereizt. Von Eberstein nach Hochfeistritz und Diex, dann durch den Wölfnitzgraben auf die Saualm und die Pacheinerhütte. Ausgewaschene Gemeindestraßen, teilweise Erde, optimale Schotterstraßen.

Inzwischen mit der vollen Ausstattung und beim “härteren” Test auf “Ziegenpfaden”

Danach einige offizielle “Ziegenwege” (selbst Mountenbiker fahren da nicht) rund um Klagenfurt (die gibt es wirklich).

Zum Schluß meine Lieglingsstrecke von Kraig nach Eggen (Kraigerberg) nach Dreifaltigkeit, dann über die Wegscheide zur Simohöhe hinunter zum Goggausee und durch die innere Wimitz wieder zurück (50/50 Unbefestigt/Asphalt). Zum Abschluß hab ich mir ca. 30km Forststraßen gegeben (wo kann/will ich nicht sagen). Auf Waldboden und Erde schmiert der Reifen, dieser ist aber auch nicht dafür gemacht.

Ich werde mir im Frühjahr die höhere Rally Sitzbank zulegen. Auf Grund meiner Größe (und des Alters) ist der Sitzwinkel auf Dauer belastend. Das Windschild ist ausreichend (wenn es ein höheres gib nehm ich es), das Licht und die Bremsen top. Die Standard Sitzbank wirkt im ersten Moment etwas hart, ist aber auch bei langen Fahrten bequem. Einzig die Tankanzeige ist ab der Hälfte etwas Eigenartig. Beim fahren noch zwei Balken, nach einer Pause auf einmal blinkt die Anzeige. Es war so das ich mit Mühe 10 Liter tanken konnte. Der Tacho zeigt zwischen 7 und 12 km/h zu viel an (je schneller um so größer ist die Abweichung). Die Anzeige der gefahrenen Km sind OK.

Fazit: Die Tenere 700 entspricht allen meiner Erwartungen. Eine perfekte Reiseenduro um einen Top Preis Durchzugsstarker Motor, top Fahrwerk, guter Reifen, Verbrauch zwischen 4,0 und 4,7 (Gelände) Liter

Den Schlamm mag der Pirelli nicht wirklich, mit etwas Gefühl am Gasgriff ist es dennoch möglich

 

 

 

 

 

 

Wie verhält sich die Ténéré 700 abseits von allgemeinen Straßen?

Um die Geländetauglichkeit zu testen habe ich in der Umgebung von Klagenfurt einige interesante Strecken gefunden. Das ausreizen der Ténéré ist natürlich an meine (fahrerischen und körperlichen)

Auffahrt bei einer Neigung von 40%
Auffahrt bei einer Neigung von 40%

Fähigkeiten gebunden. Als erstes ging es zum Übungsgelände in Atschelas um die felsigen und recht steilen Felsen zu befahren. Die Ténéré 700 hat das alles bestens gemeistert, mich hat es zum Teil an meine Grenzen gebracht.
Da ich kein Testmotorrad habe möchte ich Stürze, wenn irgend möglich, vermeiden.  

‘Leichte’ Abfahrt mit mahr als 50% Neigung

Dann ging es weiter nordöstlich von Klagenfurt nach Winklern (Maria Saal) um über Thurn nach Haag oberhalb von Lassendorf zu fahren. Die Strecke ist eine ofizielle Straße(!).
Viel ist dazu nicht zu sagen. Einfach die Bilder genießen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Dafür ist die Ténéré 700 geschaffen. Es macht Spaß diese ‘Straßen’ zu fahren.
Das Sliden ist normal, es sollte der erste Gang nur sehr sanft verwendet werden.

Einen, für KFZ erlaubten, Waldweg habe ich zum Schluß auch noch probiert. Dazu ging es zurück nach Winklern und dann Richtung Norden nach Stuttern. Da diesen Weg ein umgefallener Baum versperrte (umfahren leider nicht möglich) mußte ich lt. Navi nach links ausweichen, was mich später noch an meine Grenzen und die der Ténéré 700 gebracht hat.

 

 

 

 

Die extrem ausgewaschenen runden Steine und der lose Untergrund waren für mich und die Ténéré 700 ein echter Belastungstest.

 

Eine Hard Enduro ist die Ténéré 700 nicht.
Ich bin froh das ich diesen Weg nicht abwärts fahren mußte ;).

Ein paar Videos von Ausfahrten um mich und die Ténéré 700 zu testen.

Ein kurzer Ritt im Übungsgelände des BH, die Felsen sehen flacher aus als sie sind.

Diese Fahrt hat mir mit der Ténéré 700 ein klein wenig die Grenzen aufgezeigt.
Aus dem Blickwinkel der Kamera wirkt es nicht sehr steil.

Und das ist das optimale Terrain für die Ténéré 700 (Asphalt auch, frißt aber die Reifen).

Dienstag und Mittwoch (8. und 9.10.2019) habe ich die Ténéré 700 über Landstraßen von Klagenfurt über die Soboth nach Großpetersdorf (Südburgenland) und retour geritten.
Bei der Fahrt ins Burgenland habe ich einen Schnitt von 74 erreicht, was aber den Verbrauch nahe an 5 Liter gebracht hat. Die Kurvenlage wurde auch sehr ausgereitzt, der Pirelli ist bis zum Rand angefahren. Das Verhalten in den Kurven hat mich positiv überrascht, ein mal ein leichtes Rutschen. Die Rückfahrt wurde etwas ruhiger angegangen (68 Schnitt) und der Verbrauch ist auf 4,5 Liter gesunken.

Eine Reichweite von 400km pro Tank ist bei gemäßigter Fahrweise möglich, 350km bei normaler und 300km bei zügiger Fahrweise.

Fortsetzung folgt